Freiheit nur für Geimpfte?

 

Eine Antwort an einen Ärzte-Lobbyisten


Sehr geehrter Herr Dr. Reinhardt,

am 15.07. wurden Sie auf https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-coronavirus-donnerstag-231.html#Aerztekammer-Ungeimpfte-sollen-Tests-selbst-bezahlen unter der Überschrift „Ärztekammer: Ungeimpfte sollen Tests selbst bezahlen“ wie folgt zitiert: „Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, hat sich dafür ausgesprochen, Impfverweigerern ab dem Herbst keine kostenlosen Corona-Tests mehr anzubieten. ‚Wenn bis zum Ende des Sommers alle die Chance für eine vollständige Impfung bekommen haben, ist es angemessen, dass Ungeimpfte Schnell- oder PCR-Tests selbst bezahlen müssen, wenn sie in den Urlaub fahren, ins Restaurant oder ins Kino gehen wollen‘, sagte Reinhardt dem ‚Redaktionsnetzwerk Deutschland‘. ‚Es darf eben am Ende nicht so sein, dass die Gemeinschaft für den Impfunwillen Einzelner aufkommen muss‘, sagte Reinhardt. Die Politik solle schon jetzt klarstellen, ‚dass es auf Dauer immer mehr Nachteile für Ungeimpfte geben wird‘, so der Ärztepräsident.“

Sollte dieses Zitat sinnentstellend sein, so bitte ich um eine Richtigstellung. Andernfalls sollten Sie dann aber auch fordern, dass Geimpfte die Kosten für ihre Thrombose- oder Krebsbehandlung die als Folge ihrer Impfung notwendig wird, dann selbst bezahlen sollen. Warum sollen kritische Geister für die Gesundheitsschäden von Geradeausdenkern aufkommen, die sie durch einen leichtfertigen Glauben an die „Halbgötter in Weiß“ erleiden. Ein gesundes Misstrauen gegenüber den von den Mainstreammedien zitierten Wissenschaftlern ist mehr als angebracht. Die Wissenschaft wird mehrheitlich von der Industrie bezahlt, und das gilt besonders für die Medizin. Sie bezahlt die Professoren für ihre Drittmittelforschung, damit auf den Ergebnissen nicht der eigene Name des Pharmaunternehmens steht. Die gewünschten Ergebnisse werden aber vorgegeben. Der Staat zieht sich dann zurück, denn wenn die Forschung auch ohne Steuergelder funktioniert, dann gibt man sie auch nicht aus.

Es geht aktuell um die Profite der Medizinindustrie, und dabei geht es um sehr viel Geld. Karl Marx analysierte schon 1867: „Das Kapital hat einen horror vor Abwesenheit von Profit oder sehr kleinem Profit, wie die Natur vor der Leere. Mit entsprechendem Profit wird Kapital kühn. … für 100 Prozent stampft es alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens. (Karl Marx, Das Kapital, Bd. 1, 4. Aufl., Hamburg 1890, zitiert nach: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Marx-Engels-Werke, Bd. 23, Berlin/DDR 1962, S. 788) Für die Masken, die Anfang 2021 an sog. Risikogruppen verteilt wurden, bekamen die Apotheken 6 € aus Steuergeldern, und sie kosteten 1 € im Einkauf. Für die 500 % Profit hätten die Apotheker nach Marx also auch die Todesstrafe riskiert.

Bei den Grundbedürfnissen (nach Abraham Maslow: A Theory of Human Motivation. In Psychological Review. 1943, Vol. 50 #4, Seite 370–396) gibt es kein sinnvolles Wachstum. Man ist hungrig oder statt, krank oder gesund. Wer statt ist und weiterisst, wird fett und krank. Wenn man als Gesunder Medikamente schluckt, führt das zu vergleichbaren Ergebnissen, z.B. zu Suchtkrankheiten. Seit 70 Jahren wird in Deutschland nicht mehr gehungert, und seit mindestens 60 Jahren sind die Menschen in ihrer überwiegenden Mehrheit gesund. Mindestens seit 1991 (erste gesamtdeutsche Daten) steigen die Ausgaben der Menschen für Lebensmittel nur noch minimal; die Steigerung liegt fast jedes Jahr unter der Inflationsrate. Auch bei höheren verfügbaren Einkommen essen die Menschen nicht mehr als zuvor, und das ist gut so!

Unter Normalbedingungen hätten gesunde Menschen schon aus wirtschaftlicher Vernunft keinen Anlass, die Produkte der Medizinindustrie zu konsumieren. Beim staatlich organisieren Gesundheitswesen ist das anders. Der Arzt verschreibt, der Bürger schluckt alles und die Krankenkasse bezahlt. Es kommt jetzt nur noch darauf an, die gesunden Menschen in die Arztpraxen zu treiben. In meiner eigenen Kindheit in den 60ern war ich nie bei einem Kinderarzt, und nur zweimal in 15 Jahren beim Hausarzt. Ich habe alle Kinderkrankheiten bekommen und habe es überlebt. Es gab außer den Polio- und Pockenschutzimpfungen in den Schulen keine Impfungen und keine Vorsorgeuntersuchungen. Die Generationen danach wurden dagegen schon von den Kinderärzten an den Drogenkonsum gewöhnt. Corona war von Anfang an eine Marketingkampagne, um Gentechnik-Impfstoffe zu verkaufen. Wenn die Menschen nach der Gehirnwäsche, die wir seit März 2020 erleben, bald alle 6 Monate zum Arzt rennen um sich ihre Droge abzuholen, kann man ihnen auch weitere überflüssige Behandlungen verkaufen.

Es ist wie beim Alkohol: Ein Gläschen in Ehren, darf niemand verwehren. Es sollte aber nicht viel mehr werden. Inzwischen wurde unsere Gesellschaft aber bildlich gesprochen zum Alkoholiker. 1970 lagen die Kosten des Gesundheitswesens in der alten BRD noch bei 5 % des Bruttoinlandsprodukts, 1990 waren es schon 7 %. Der Sprung auf 9,4 % in 1992 wurde mit dem Zusammenbruch der Wirtschaft in der ex-DDR erklärt; die Kosten des Gesundheitssystems sanken dagegen nicht. Statt der versprochenen Normalisierung stiegen die Kosten weiter auf 11,9 % in 2019. Für 2020 wird mit 13 % gerechnet. Nach Corona wird es auch hier keine Normalisierung geben. Die Kosten sind in 50 Jahren nominal auf das 20,3-fache gestiegen, preisbereinigt auf das 8,3-fache. 2018 gaben die Deutschen das ca. 2,7-fache dafür aus wie für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke. Auf 2020 hochgerechnet wären wir beim 3-fachen. Das kann keine gesunde Relation sein! Das Gesundheitswesen ist wie ein Krebsgeschwür und nur wegen dieser Veranlagung konnte die Corona-Hysterie wirken. Die Grundlage für diese Wucherungen ist der seltsame Gesundheitsbegriff der WHO, nach dem höchstens 10 % der Menschen gesund wären. In Wirklichkeit sind nicht die Menschen krank, sondern das Gesundheitswesen. Es leidet nicht an Mangelerscheinungen, sondern an Fettleibigkeit! Wenn es keine Krankheiten gibt, erfindet es welche; bzw. bauscht Kleinigkeiten zu existenziellen Bedrohungen auf.

Ihr Amt verlangt von Ihnen, statt kreuz- und quer- mit Tunnelblick nur geradeaus zu denken. Sollte ich Sie mit den o.g. volkswirtschaftlichen Daten doch zu einem Blick über den Tellerrand verleitet haben, dann empfehle ich Ihnen meine Ausführungen auf https://www.prof-mueller.net/corona/thema/.

Natürlich vertreten Sie als Ärzte-Lobbyist die wirtschaftlichen Interessen Ihrer Kollegen, und die verdienen anscheinend an der Corona-Hysterie sehr gut. An den Nebenwirkungen und Spätfolgen der Gentechnik-Impfstoffe werden sie noch besser verdienen. Der Gesundheit der Bevölkerung fühlen Sie sich als Ärzte-Lobbyist nicht verpflichtet, der Gesundheit unserer Volkswirtschaft schon überhaupt nicht. Das sollten Sie der Ehrlichkeit halber aber auch in Ihren Interviews sagen.  

Mit freundlichen Grüßen

Prof. Dr. Werner Müller

 

 

Symptome oder Ursachen bekämpfen?


Im Zusammenhang mit der Lockdown-Kritik (der Begriff „Corona-Kritiker“ ist falsch, denn es wird nicht das Virus kritisiert, sondern die Reaktion der Politik) wird von Fehleinschätzungen, Fehlalarm und Fehlentscheidungen gesprochen. Fehler sind menschlich, aber man sollte aus Fehlern lernen. Deshalb sollte man auch langfristig denken und nach den Ursachen für die Fehler fragen.

Einschätzungen sind immer relativ. Der Ist-Zustand wird mit einem Ziel verglichen. Das definiert die Präambel der Verfassung der Weltgesundheitsorganisation WHO von 1948: „Gesundheit ist der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht nur des Freiseins von Krankheit und Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes zu erfreuen, ist eines der Grundrechte jedes Menschen, ohne Unterschied der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion, der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen oder sozialen Stellung.“ Diese Zielsetzung sollte man aber dringend hinterfragen. Wenn man dann Krankheit als Gegenteil von Gesundheit definiert, dann muss man 90 % der Bevölkerung für krank erklären. Wer hat schon ein vollständiges Wohlbefinden?  

Die Europäische Menschenrechtskonvention kennt nur das Recht auf Leben (Art. 2) und das Verbot der Folter (Art. 3); ein Menschenrecht auf Gesundheit gibt es hier nicht. Das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit aus Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG ist als Abwehrrecht des Bürgers gegen Eingriffe des Staates zu verstehen. Es vermittelt auch einen Verfassungsauftrag, dass der Staat unter Berücksichtigung der Grundsätze der Verhältnismäßigkeit den Bürgern bei nichtstaatlichen Angriffen auf das Leben und die körperliche Unversehrtheit beizustehen und er auch eine angemessene gesundheitliche Versorgung zu organisieren hat. Was angemessen ist definiert die Politik, nicht das Grundgesetz. Es vermittelt den Bürgern aber keinen Anspruch auf einen vollumfänglichen Schutz gegen alle Risiken des Lebens. Gesundheit selbst ist kein Grundrecht! Es wird dem Staat nur verboten, in den Gesundheitszustand seiner Bürger einzugreifen. Es ist auch verboten, einen Kranken gegen seinen Willen zu behandeln. Dagegen erklärt die WHO den „bestmöglichen Gesundheitszustandes“ zum „Grundrecht jedes Menschen“. Die Schlussfolgerung, dass der Staat dann auch für die Kosten aufkommen müsse, wäre dann nicht unlogisch. Wenn man dann noch auf die Definition „vollständiges körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden“ verweist, dann müsste man doch auch Partydrogen und Viagra auf Staatskosten konsumieren dürfen, denn sie bewirken mindestens vorübergehend ein vollständiges körperliches, geistiges und soziales Wohlbefinden was doch lt. WHO ein Grundrecht sein soll.

In Fortsetzung der Idee der WHO müsste der Staat auch jedem seiner Bürger ein ewiges Leben garantieren. Es wäre mit der WHO-Verfassung nicht zu vereinbaren, den Tod als einen Teil des Lebens zu verstehen, ihn zu akzeptieren und vielleicht sogar das Recht auf einen menschenwürdigen und selbstbestimmten Tod zu fordern. Die Forderung, Leben zu retten, koste es was es wolle, ist in diesem Zusammenhang völlig konsequent.

Natürlich ist die WHO mit ihrer Verfassung nicht neutral, sondern von den Interessen der Mediziner- und Pharmalobby geleitet. Auch Ärzte sind Unternehmer, die zuerst ihre Therapie verkaufen und Umsatz machen wollen. 90 % Kranke sind ein Bombengeschäft für Ärzte und Pharmakonzerne. In dieser Industrie ist das Wirtschaftswachstum garantiert; man muss nur eine neue Krankheit erfinden. Früher waren Kinder lebhaft, und sie waren für ihre Eltern vielleicht anstrengend. Heute diagnostizieren die Ärzte bei ihnen ADHS, dann werden sie mit Psychopharmaka ruhiggestellt, und die Eltern haben ihre Ruhe. Nicht die Menschen sind krank, sondern ein Gesundheitssystem, das solche Tendenzen hervorbringt.  

Und unser Gesundheitssystem wird immer teurer. 2018 lag Deutschland bei den Kosten mit 11,2 % des Bruttoinlandsprodukts (= Wirtschaftsleistung) weltweit auf Platz 3, hinter der Schweiz (12,2 %) und den USA 16,9 %. 2015 war es mit 11,0 % noch Platz 5, hinter Schweden (11,0 %), Schweiz (11,1 %), Niederlande (11,1 % - jetzt mit 9,9 % nur noch Platz 11! hoffnungslos unterversorgt?) und den USA (16,4 %). Der Durchschnitt der OECD-Länder lag bei 8,8 % (2018) bzw. 8,9 % (2015). (OECD 2019, Health at a Glance 2019: OECD Indicators, OECD Publishing, Paris, https://doi.org/10.1787/4dd50c09-en. S. 153)

Bei der Entwicklung in Deutschland ist ein sehr interessanter Zusammenhang zwischen der Anzahl der Ärzte und der Höhe der jährlichen Ausgaben zu beobachten. Die Ausgaben steigen, weil es mehr Ärzte gibt! Die Ausgaben stiegen in den letzten 9 Jahren preisbereinigt um durchschnittlich 2,4 % jährlich, die Anzahl der approbierten Ärzte um 2,1 %.

 
Seit 1992 (erste gesamtdeutsche Zahlen) ist die Zahl der approbierten Ärzte um 60 % (+ 20,5 % gegenüber 2010) gestiegen, die Ausgaben preisbereinigt um 67 % (+ 24 % gegenüber 2010).

(Quelle: Statistische Bundesamt, https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Gesundheitsausgaben/Tabellen/ausgabentraeger.html;jsessionid= E0CB2588B2E37CF0BFD75748F6E69CF7.internet8742 und Statista, https://de.statista.com/ statistik/daten/studie/158869/umfrage/anzahl-der-aerzte-in-deutschland-seit-1990/ )


Aber waren wir 1992 wirklich unterversorgt? Sind die Menschen massenhaft gestorben, weil es nicht genug Ärzte gab?

 

1970 betrug der Anteil der Gesundheitsausgaben in der alten BRD 5 % des BIP, 1990 7 %. Der Sprung auf 9.4 % in 1992 wurde mit dem Zusammenbruch der Wirtschaft in der ex-DDR erklärt; die Kosten des Gesundheitssystems sanken dagegen nicht. Aber statt der versprochenen Normalisierung stiegen die Kosten weiter auf 11,9 % in 2019. Für 2020 wird mit 13 % gerechnet. Die Kosten wären in 50 Jahren nominal auf das 20,3-fache gestiegen, preisbereinigt auf das 8,3-fache. 1970 starben 12,6 Menschen je 1.000 Einwohner, 2020 11,9. Ein ewiges Leben gibt es für kein Geld dieser Welt!


Die Ärzte stellen ihre Diagnose, die Bürger schlucken alles, und die Krankenkasse bezahlt! Müssten sie die Rechnung selbst bezahlen, würden sie nicht zum Arzt gehen, und meistens auch gesundwerden. Sie denken aber nicht daran, dass sie die Rechnung über die Krankenkassenbeiträge am Ende doch selbst bezahlen.

Das gleiche Verhaltensmuster ist bei Corona zu beobachten. Die Regierung hat die Hosen voll, schickt die Virologen vor, die fordern aus virologischer Sicht (also in ihrer Rolle als Fachidioten ohne Berücksichtigung der wirtschaftlichen Folgen oder verfassungsrechtlicher Probleme) den Lockdown, exzessive Tests, eine Maskenpflicht und bald eine Zwangsimpfung. Der Normalbürger wagt es nicht, einem Arzt zu widersprechen, und er schluckt seine persönlichen Belastungen herunter. Er bleibt so lange ruhig, wie sie von der Politik nicht zur Kasse gebeten wird. 

In dieser Situation ist es aussichtslos, die Politik der Regierung nur medizinisch zu diskutieren. Die Argumente kritischer Ärzte versteht der Nicht-Mediziner sowieso nicht, so wie er die Argumente des Robert-Koch-Instituts auch nicht versteht. Wenn kritische Ärzte mit ihrer fachlichen Autorität diskutieren wollen, dann werden sie von den regierungsamtlichen Ärzten an die Wand gedrückt. Wer sowieso nicht mit Ärzten diskutiert und nicht erkennen will, dass sie wie jeder Unternehmer zunächst Verkäufer sind, der wird auch oppositionellen Ärzten nicht zuhören.

Die Übertreibungen beim Lockdown sind die logische Folge der Übertreibungen der WHO. Daraus wäre zu folgern, dass sich die kritischen Ärzte von der WHO-Definition abwenden würden. Aber auch kritische Ärzte sägen nicht an dem Ast, auf dem sie sitzen. Auch sie sind Unternehmer, und sie wollen verkaufen. Bei der Mitgliederversammlung des Vereins „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie e.V.“ am 02.08.20 in Nürnberg standen mehrere Anträge zur Änderung der Satzung zur Abstimmung. Prof. Dr. Werner Müller, einer der wenigen Nicht-Mediziner, hatte 2 Wochen vor der Versammlung folgenden Antrag zur Änderung der Präambel eingereicht:

„Der Absatz

Gesundheit, als der Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Wohlbefindens, ist das höchste Gut des Menschen. Der Gesundheit der sich uns anvertrauenden Menschen sind wir verpflichtet, und dienen dabei als kompetente und vertrauenswürdige Ansprechpartner.

wird durch die folgenden drei Absätze ersetzt:

Der Verein vertritt einen erweiterten, aber keinen inflationären Gesundheitsbegriff. Gesundheit ist mehr als die Abwesenheit von Krankheit. Ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Wohlbefindens ist erstrebenswert, Gesundheit ist aber auch bei Unvollkommenheit erreicht. Gesundheit ist vom individuellen Empfinden abhängig. Auch körperlich oder geistig behinderte oder alte Menschen, denen es an vollständigem Wohlbefinden fehlt, können gesund sein. Der Verein schließt sich der Ausdehnung des Gesundheitsbegriffs auf geistiges und seelisches Wohlbefinden an. Das Streben nach sozialem Wohlbefinden, insbesondere nach materieller Versorgung, kann dagegen nicht mehr unter Gesundheit subsumiert werden. Soziale Kontakte können die Gesundheit fördern und soziale Isolation kann krankmachen. Diese Fragen sind aber ebenso wenig gesundheitliche Probleme wie die Regelungen der Straßenverkehrsordnung, die Unfallursachen erhöhen oder reduzieren können.

Der Verein betrachtet auch ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Lebensende als Ziel, obwohl der Tod isoliert betrachtet das Gegenteil von Gesundheit ist. Er wendet sich gegen eine medizinische Überversorgung, insbesondere am Lebensende. Leben ist mehr als die Summe von Körperfunktionen. Es bedarf auch eines Minimums an Lebensqualität, das aber nur von der betroffenen Person selbst definiert werden kann. Der Verein setzt sich dafür ein, diese individuelle Definition zu respektieren und er unterstützt das Recht auf ein selbstbestimmtes Lebensende, wenn dieses Minimum an Lebensqualität auf Dauer nicht mehr erreicht wird.

Das Grundrecht auf Leben und körperliche Unversehrtheit aus Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG ist als Abwehrrecht des Bürgers gegen Eingriffe des Staates zu verstehen. Es vermittelt auch einen Verfassungsauftrag, dass der Staat unter Berücksichtigung der Grundsätze der Verhältnismäßigkeit den Bürgern bei nichtstaatlichen Angriffen auf das Leben und die körperliche Unversehrtheit beizustehen und er auch eine angemessene gesundheitliche Versorgung zu organisieren hat. Es vermittelt den Bürgern aber keinen Anspruch auf einen vollumfänglichen Schutz gegen alle Risiken des Lebens. Leben ist lebensgefährlich, und es endet immer mit dem Tod!


G r ü n d e :

Ein sich gesundheitspolitisch definierender Verein sollte sein Ziel konkreter fassen als mit der inflationären WHO-Definition. Der Anspruch auf vollständiges Wohlbefinden wäre sogar eine gute Begründung für die Forderung nach Partydrogen und Viagra für alle, weil diese das Wohlbefinden steigern. Es ist auch kritisch zu bewerten, wenn bei lebhaften Kindern vorschnell ADHS diagnostiziert wird, um ihnen Psychopharmaka verschreiben zu können. Auch der Lockdown kann teilweise als Folge medizinischer Übertreibungen angesehen werden. Eine Konkretisierung des Gesundheitsbegriffs sollte also auch ein Teil des Selbstverständnisses des Vereins sein.“

Dieser Antrag wurde mit 11 Nein-Stimmen bei einer Ja-Stimme abgelehnt! Damit lehnten auch die Promis Wolfgang Wodrag, Sucharit Bhakdi, Stefan Homburg oder Heiko Schöning (Ärzte für Aufklärung) z.B. die Forderung nach einem menschenwürdigen Tod und einem selbstbestimmten Lebensende ab. Sie bekannten sich zur medizinischen Überversorgung und den Zielen der WHO mit der Forderung nach vollständigen Wohnbefinden, koste es was es wolle. Sie wollen wie die WHO ein Grundrecht auf Gesundheit, das die Gesellschaft am Ende nicht bezahlen kann!

Auch sonst wurde einer Strategiedebatte ausgewichen. Nach einer allgemeinen Anmerkung im Eingangsstatement von Wolfgang Wodrag zu politischen Aspekten des Corona-Themas wurde genau diesen Aspekten ausgewichen. Für Freiheit und Demokratie wird aktuell nichts geplant. Der Verein will die Medizin-Diskussion führen, mit der er in der breiten Bevölkerung keine Chance hat. Die Bedrohungen, die die normalen Menschen stärker interessieren (wirtschaftlicher Niedergang, drohende Steuererhöhungen, Inflationsgefahr – sie unten unter „Wie beginnt eine Inflation?“) genießen keine Aufmerksamkeit. Es soll an Krankheitssymptomen herumgedoktert werden, statt Ursachen zu bekämpfen!