Beurteilung der Sorge, nach der
Pandemie käme eine starke Inflation
Während der Asiatischen Grippe 1957/58 mit 30-50.000 Toten in der BRD und einer unbekannten Zahl in der DDR und während der Hongkong-Grippe 1968-70 mit ca. 40.000 Toten in der BRD und 12.500 in der DDR war es ein politischer Konsens in allen Parteien, dass das öffentliche Leben nicht heruntergefahren werden darf und dass eine natürliche Immunisierung erreicht werden müsse, die dann auch eingetreten ist. Eine Impfung wurde damals einhellig abgelehnt. Es gab keinen Lockdown, keine Schulschließungen, keine Maskenpflicht, keine Grenzschließungen (von der Mauer, die sich nicht gegen die Grippe richtete, einmal abgesehen) und auch keine Demonstrationsverbote während der Studentenproteste. Die Bundesliga hatte volle Stadien, und die Deutschen sind nicht ausgestorben. 1968 gab es Olympische Spiele, 1969 das Woodstock-Festival und 1970 eine Fußball-WM, alle mit Publikum. In den Medien fanden die damaligen Pandemien nicht statt.
Das war die richtige Politik! Ludwig Ehrhard und Karl Schiller waren als Wirtschaftsminister für diese Entscheidung mitverantwortlich, und sie waren Professoren für Volkswirtschaftslehre. 12 bzw. 23 Jahre nach Kriegsende und 34 bzw. 45 Jahre nach der großen Inflation von 1923 wussten sie, dass man dem Volk nicht schon wieder einen Totalzusammenbruch zumuten konnte, und dass man nicht leichtfertig an der Geldmengenschraube drehen darf. Der jetzige Wirtschaftsminister kommt als gelernter Verwaltungsjurist zu einer anderen Einschätzung als seine Vorgänger. 76 Jahre nach Kriegsende und 98 Jahre nach der Inflation werden die Politiker wieder leichtsinnig.
Jahrzehntelang zu Zeiten der D-Mark galt Deutschland als gegen die Inflation geimpft. Kein Politiker wäre auf die Idee gekommen, seine Politik mit der Notenpresse zu finanzieren. Man kann aktuell zu der Einschätzung kommen, als müsse der Impfschutz 98 Jahre nach der großen Inflation aufgefrischt werden. Dieser Text soll deshalb die Ereignisse der großen Inflation, die im Oktober 1923 ihren Höhepunkt erreichte und mit der Einführung der Rentenmark am 15.11.23 beendet wurde, wieder in Erinnerung rufen.
In der aktuellen Bundesregierung sitzen Juristen, Verwaltungsfachwirte, Politologen und Soziologen[1], aber keine ausgewiesenen Wirtschaftsfachleute wie die früheren Wirtschaftsminister Ludwig Erhard oder Karl Schiller. Für den jetzigen Wirtschaftsminister als Verwaltungsjurist mit Befähigung zum Richteramt, aber ohne Befähigung zur Unternehmensführung, gilt der Satz: judex non calculat – Richter rechnen nicht. Als Wirtschaftsminister sollte er aber schon rechnen! Im März 2020 hätte er sich an seinen fünf Fingern abzählen können, dass die Kosten für einen mehrmonatigen Lockdown nicht zu bezahlen sind. Und der Finanzminister, ebenfalls mit Befähigung zum Richteramt und ohne Befähigung zum Rechnen, hält Steuergelder für die Munition einer Bazooka, die er verballert um einen Wumms zu erzeugen. Aber auch den beiden Bankkaufleuten in der Regierung, denen die seit 500 Jahren in den Schulen gelehrte Rechentechnik des Adam Riese nicht völlig fremd sein sollte, haben hier nicht interveniert.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Geld der Bürger ist von dieser Regierung nicht zu erwarten.
Am 14.12.2020, von 18:00 bis 19:30 Uhr, hielt Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans-Werner Sinn, Präsident a.D. des ifo Instituts, seine alljährliche Weihnachtsvorlesung Corona-bedingt per Video aus den Räumen des ifo-Instituts. Sie trug den Titel „Corona und die wundersame Geldvermehrung in Europa“ und sie gipfelte in der Feststellung, dass die mit der mit der Lehman-Krise, der Griechenland-Krise und jetzt der Corona-Krise verbundene Ausweitung der Geldmenge durch die EZB das Potential für einen Wertverlust des Euro um 84 % erreicht hat[2], sobald diese Geldmenge auf den Gütermärkten ankommen würde.
Der Verfasser schrieb am 19.10.2020 im Rahmen einer Expertenanhörung für die Enquete-Kommission „Corona-Pandemie“ des Landtags von Rheinland-Pfalz: „Es ist absehbar, dass ein massiver Subventionsabbau zur Finanzierung der ‚dicken Rechnung‘ wie schon immer an den Lobbyisten scheitern wird. Massive Steuererhöhungen wären auch nicht politisch durchsetzbar, und sie würden die Wirtschaft abwürgen. Also bleibt nur die Finanzierung über die EZB und am Ende ein Weginflationieren der Schulden!“ [3]
Auch Investment-Banker sehen zukünftige Inflationsgefahren. Am 10.08.2020 schrieb Tilmann Galler von J.P. Morgan Asset Management: „Die inflationäre Wirkung expansiver Geldpolitik wurde durch die restriktive Fiskalpolitik quasi neutralisiert. Und genau hier wird es jetzt mit Blick in die Zukunft interessant, denn es scheint, dass die Coronakrise einen Paradigmenwechsel beschleunigt, der schon vor der Krise begonnen hat – den Abschied von der Austerität.“ [4]
Am 15.02.2021 ging in den USA ein Zitat des Chief Investment Officers der Bank of America (BofA) durchs Netz, der angesichts der Inflationsgefahr von „Weimar 2.0“[5] sprach. Die BofA erinnerte daran, dass die USA in den letzten 12 Monaten ein Haushaltsdefizit von 3,5 Mrd. USD (17% BIP) verzeichnet haben, verbunden mit der Zuführung von 13,3 Mrd. USD in die globale Zentralbank Liquidität (15% BIP). [6]
Er verweist auf die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes und die Inflation in Deutschland zum Ende des 1. Weltkriegs.
Abb. 1: Umlaufgeschwindigkeit in Deutschland zum Ende des 1. Weltkriegs
Quelle: Bank of America, zitiert nach https://www.zerohedge.com/
markets/bofa-hints-weimar-20-could-be-coming
Aus der Entwicklung nach der folgenden Grafik, die die Erträge aus Finanzanlagen im Verhältnis zu denen aus Sachanlagen sowie die Inflationsrate (CPI = Consumer Price Index) darstellt, sieht er wegen des Auseinanderfallens beider Entwicklungen ab etwa 2015 angesichts des ähnlichen Verlaufs in den 60 Jahren zuvor ein Anzeichen für den Beginn einer Inflation mit Verweis auf Deutschland. Seine Aussage: Wir glauben, dass 2020 ein säkulares Tief in Bezug auf Zinsen / Inflation und die 20er Jahre ein wahrscheinliches Jahrzehnt von Inflationsvermögen … markiert. (“we believe 2020 marked secular low for rates/inflation, and 2020s likely decade of inflation assets”) [7]
Abb. 2: höhere Inflation = Sachanlagen übertreffen Finanzanlagen
Quelle: Bank of America, zitiert nach https://www.zerohedge.com/
markets/bofa-hints-weimar-20-could-be-coming
Es gibt also ganz konkrete Sorgen, dass die aktuelle Politik zur Bekämpfung der Pandemie eine erhebliche inflationäre Wirkung haben kann.
Henry Ford wird das Zitat zugeschrieben: „Reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man nicht ausgibt.“ [8] Man kann philosophisch fragen, ob ein Mensch wirklich reich ist, wenn er sein Geld nur anhäuft, aber nicht ausgibt. Der Verfasser, der 1986 und 1987 seine Diplomprüfungen in Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre bestanden hat, würde das Ford-Zitat den Betriebswirten zuordnen, während die Volkwirte den Reichtum einer Gesellschaft an dem ausgegebenen Geld messen – also als Spiegelbild.
Karl Marx analysierte 1867 die doppelte Eigenschaft des Goldes als Ware und Geld. „Gold tritt den andren Waren nur als Geld gegenüber, weil es ihnen bereits zuvor als Ware gegenüberstand. Gleich allen andren Waren funktionierte es auch als Äquivalent, sei es als einzelnes Äquivalent in vereinzelten Austauschakten, sei es als besondres Äquivalent neben andren Warenäquivalenten. Nach und nach funktionierte es in engeren oder weiteren Kreisen als allgemeines Äquivalent. Sobald es das Monopol dieser Stelle im Wertausdruck der Warenwelt erobert hat, wird es Geldware, …“[9] Gold hatte die Funktion einer besonderen Ware, die von den Menschen als allgemeines Tauschmittel und Ausdruck von Tauschwerten akzeptiert wurde. Den Austausch selbst gab es aber schon früher.
Als die Menschen vor 12.000 Jahren von Jägern und Sammlern zu Ackerbauern und Viehzüchtern wurden, haben sie noch Sachen gegen Sachen, Arbeit gegen Arbeit, oder Arbeit gegen Sachen getauscht. Es wurde zwischen einfacher und schwieriger Arbeit, geringwertigen oder hochwertigen Sachen unterschieden. Mit der Erfindung des Geldes als einer Zwischenware, oft ohne eigenen Gebrauchswert, wurde die Möglichkeit geschaffen, die Wertunterschiede genauer auszudrücken. Und das Geld hatte eine Wertaufbewahrungsfunktion. Erdbeeren kann man nicht lange lagern, Arbeitskraft überhaupt nicht. Wer vor 10.000 Jahren für die Hilfe bei der Ernte mit Erdbeeren bezahlt wurde, hat sie schnell gegessen. Wer heute mit Geld bezahlt wird, kann es sofort konsumieren, oder Wochen später. Aus der Sicht der Jungsteinzeit arbeitet dieser mit Geld bezahlte Mensch umsonst, aber später konsumiert er umsonst.
Der Erdbeerbauer der Jungsteinzeit konnte die Früchte, die er nicht allein essen konnte, auch gegen Weizen tauschen, der länger aufbewahrt werden konnte. Bei einer reichen Ernte bekam er aber weniger Weizen für einen Korb Erdbeeren, als wenn sie knapp und begehrt waren. Angebot und Nachfrage bestimmten schon ohne Geld den Preis.
Schon vor 12.000 Jahren konnte der Bauer konsumieren oder investieren. So konnte er eine Bewässerung zu seinem Acker legen um die Ernte zu erhöhen. Dann würde aber seine andere Arbeit liegenbleiben. Oder er könnte Arbeiter bezahlen, die ihm beim Bau der Anlage helfen würden. Hätte er dafür keine ausreichenden Weizenvorräte, müsste er sie später aus den besseren Ernten des bewässerten Ackers bezahlen. Dann hätten die Arbeiter in dieser Zeit von eigenen Vorräten leben müssen. Diese Vereinbarung hätten die Arbeiter aber nur bei einem höheren Lohn akzeptiert – sie hätten also einen Zinsaufschlag gefordert, auch ohne Geld. Sie hätten dem Bauern einen Kredit aus den eigenen Vorräten gegeben. Nach der Erfindung des Geldes hätte der Bauer ein Darlehen aufgenommen, die Arbeiter sofort bezahlt und es dem Gläubiger aus den höheren Erträgen des bewässerten Feldes das Geld mit Zinsen zurückgezahlt.
Ohne Geld war der Spielraum für Kreditvergabe an den Bauern durch die Lebensmittelvorräte der Arbeiter begrenzt. Das Volumen der Investition des Bauern in die Bewässerung seines Ackers war also maximal bis zur Summe der eigenen Ersparnisse in Form der angelegten Vorräte und die Vorräte der Arbeiter begrenzt. Aber auch mit Geld hätte nur die Arbeitszeit eingesetzt werden können, in der Bauer und Arbeiter aus den verfügbaren Vorräten des Dorfes hätten leben können. Wäre mehr Arbeit erforderlich, hätte die Dorfgemeinschaft sie nicht leisten können.
Das Geld hat den Tausch von Leistung und Gegenleistung nicht ermöglicht, sondern nur wesentlich vereinfacht und damit die gesellschaftliche Arbeitsteilung angeheizt. Geld sollte eine Ware ohne eigenen Gebrauchswert sein (nach der es keine eigenständige Nachfrage gibt), die nicht beliebig produziert werden kann (also nur aus dem Tauschvorgang zu erwerben ist). Und sie muss lagerfähig sein, damit Leistung und Gegenleistung (in Naturalien) nicht nur sofort, sondern auch zeitversetzt erfolgen können. Die Forderung nach der Lagerfähigkeit des Geldes verlangt nach seiner Wertbeständigkeit.
Es ist aber nur dann wertbeständig, wenn es knapp ist, also nicht beliebig vermehrbar. „Durch die Plünderung südamerikanischer Bodenschätze im 16. und 17. Jahrhundert strömten Gold und Silber in umfangreichen Mengen nach Europa. Importierte etwa Spanien zwischen 1521 und 1530 rund 149 Kilogramm Silber nach Europa, waren es im letzten Jahrzehnt (1591-1600) bereits 2708 Tonnen. Auch der Goldimport aus der Neuen Welt verachtfachte sich innerhalb eines halben Jahrhunderts. … Doch der plötzliche Reichtum war ein trügerischer, wie sich schon bald zeigen sollte. Waren des täglichen Gebrauchs wurden empfindlich teurer, ihr Preis stieg um das Drei- bis Vierfache.“[10] Bereits 1568 erkannte der französische Humanist und Staatstheoretiker Jean Bodin die Vermehrung der Silber- und Geldmenge als erste Ursache der Preissteigerung. [11] Eine Inflation war also auch ohne Papiergeld möglich.
Hans-Werner Sinn berechnete in seiner Weihnachtsvorlesung vom 14.12.2020 das Inflationspotential, das er ausdrücklich nur als Gefahr und nicht als zwingende Konsequenz bezeichnete, aus dem Verhältnis zwischen Zentralbankgeldmenge und Sozialprodukt. [12] Das Vertrauen in eine Währung beruht auf der Gleichgewichtsformel
Y · P = M · U
(Y = Wirtschaftsleistung, P = Preisniveau, M = Geldmenge, U = Umlaufgeschwindigkeit) [13].
Die Geldmenge soll sich parallel zur Wirtschaftsleistung entwickeln und zusätzlich die Inflationsrate ausgleichen. Es wird eine leichte Inflation angestrebt, weil eine Deflation eine größere Gefahr für den Wohlstand eines Landes wäre und man auf der sicheren Seite sein will. Dafür hat die EZB ein Ziel von 2 % formuliert. Es wird aber nur die Geldmenge inflationswirksam, die in der Realwirtschaft ankommt. Geld ist nicht nur Zahlungsmittel, sondern auch Wertaufbewahrungsmittel.
Nach der Einführung der Euro-Bargeldes 2001 betrug die Geldmenge M3 im Euroraum 73,5 % des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zu aktuellen Preisen (= Y · P). Das entspricht nach der o.g. einer Umlaufgeschwindigkeit von 1,36 (1 : 0,735). 2019 waren es schon 108,9 %, was eine Umlaufgeschwindigkeit von 0,92 ergibt. Weil die Menschen ihr Einkommen monatlich beziehen, wäre eigentlich eine Umlaufgeschwindigkeit von 12 bzw. 8,33 % des BIP zu erwarten. Die restlichen 100 des BIP werden aktuell nicht ausgegeben, sondern gehortet. Sie dienen also als Wertaufbewahrungsmittel und nicht als Zahlungsmittel. 2020 waren es 132,0 % des BIP bzw. 0,76.[14] Hierzu wird auf die späteren Ausführungen unter Punkt 4 verwiesen.
Die Entwicklung von Geldmenge, Bruttoinlandsprodukt und Preisen bedeuten:
Y = Wirtschaftsleistung sinkt
P = Preisniveau bleibt gleich
M = Geldmenge steigt
U = Umlaufgeschwindigkeit sinkt stark
Die Inflationsgefahr kann darin gesehen werden, dass die gestiegene Geldmenge nach der Pandemie nicht ohne schwere Schäden für die Wirtschaft wieder gesenkt werden kann, dass sich die Umlaufgeschwindigkeit auch wegen eines aufgestauten Nachholbedarfs der Konsumenten sehr schlagartig und sehr stark erhöhen kann, und dass besonders bei einer einsetzenden Pleitewelle sich die Wirtschaft nur langsam erholen kann und die Wirtschaftsleistung deshalb auch nur langsam steigen würde. Mit der folgenden vereinfachten Annahme soll die Wirkung aufgezeigt werden:
jetzt später
Y = Wirtschaftsleistung 100 105
P = Preisniveau 1 1,90
M = Geldmenge 100 100
U = Umlaufgeschwindigkeit 1 2
Würde sich nach der Krise die Umlaufgeschwindigkeit bei einer gleichbleibenden Geldmenge verdoppeln und die Wirtschaftsleistung nur um 5 % steigen, so müsste das Preisniveau mit einer Zeitverzögerung um 90 % steigen. Bei der von Prof. Sinn errechneten Geldentwertung von 84 % würden die Preise von 16 € auf 100 € steigen, was einer Inflation von 525 % entspräche. Er betonte aber ausdrücklich, dass das nicht innerhalb eines Jahres passieren würde.
Die angenommene Verdoppelung der Umlaufgeschwindigkeit ist nicht unrealistisch. Bei einem Vertrauensverlust in die Währung könnte sie wegen des erheblichen Umfangs der gehorteten Geldmenge sogar kurzfristig auf das 12fache steigen. Bereits der Verlauf der Inflation von 1923 beruhte zu einem erheblichen Teil auf dem Vertrauensverlust, was in dem folgenden Abschnitt 3 näher beleuchtet werden soll.
Die Auslösung einer Inflation, ob absichtlich oder versehentlich, ist in verschiedenen Szenarien möglich. Hier soll einmal eine nicht unrealistische Variante durchgespielt werden:
Zunächst will die Regierung versuchen, eine langfristige Finanzierung der enormen Defizite zu organisieren. Wegen der latenten Inflationsgefahr (mit der Geldpolitik der EZB der letzten 12 Jahre wurde die Geldmenge schon vor der Krise stark ausgeweitet) wird der Kapitalmarkt aber nur eine kurzfristige Finanzierung anbieten. Dann wird man mit einigem Werbeaufwand die Bürger anpumpen und Corona-Obligationen mit langer Laufzeit und hohen Zinsen anbieten. Die Werbung wird das als Wohltat anpreisen, dass man den Bürgern zur Ausgleich für die Belastungen endlich wieder einmal ordentliche Zinsen anbieten möchte. Die Werbung wird betonen, dass man diese Obligationen nur an Privatleute und nicht an institutionelle Anlegern verkaufen wird. Die würden sie aber wegen der Inflationsgefahr ohnehin nicht kaufen, was die Werbung nicht sagen wird. Die Sparer wären damit in der Falle.
Der Kapitalmarkt wird für das international vagabundierende Kapital verstärkt Fonds konstruieren, die in Sachwerte investieren. Der Goldpreis ist schon auf einem Allzeithoch, für Spekulanten also nicht mehr attraktiv. Vielleicht könnte man den Bauern ihr Ackerland abkaufen und ihnen langfristig zurückverpachten. Eine Pachterhöhungsklausel mit Orientierung an den Lebenshaltungskosten ist bei solchen Verträgen mit Laufzeiten über maximal 99 Jahre unverdächtig. Die Anleger hätten dann eine Inflationssicherung, und die Bauern würden den Verkaufserlös vielleicht in Corona-Obligationen investieren, bei denen sie aus den Zinserträgen ihre (aktuelle!) Pacht zahlen und noch einen Gewinn machen würden. Ein großer Teil des Geldes würde aber auch in die Betriebe investiert oder konsumiert, also inflationswirksam auf den Gütermärkten ankommen. Damit wären die Bauern nach einer Inflation ihr Land los. Die Wertsteigerung hätten die Kapitalanlagegesellschaften realisiert. Ein anderes Modell wäre, dass alten Menschen ihre Häuser gegen ein lebenslanges Wohnrecht verbunden mit einer lebenslangen Rente abgekauft wird. Eine Inflation würde die Rente entwerten und die Eigenheime wandern vom Privateigentum ins Eigentum von Finanzinvestoren. Für dieses Modell wird schon im Fernsehen geworben. In beiden Varianten würde die von der EZB seit 12 Jahren massiv ausgeweitete Geldmenge von den Finanzmärkten auf die Gütermärkte fließen, und dort inflationswirksam werden.
Wenn es der Politik in dieser Gemengelage nicht gelingen würde, einen glaubwürdigen Tilgungsplan aufzustellen, wie die Schulden aus Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen zuverlässig zurückgezahlt werden können, müsste die EZB wieder mit einer Ausweitung der Geldmenge (= neues Geld drucken) aushelfen. Diese Pläne müsste es im ganzen Euroraum geben, auch in Italien und Spanien; und in Deutschland stehen Wahlen vor der Tür. Dieses zusätzliche Geld würde auch keine kurzfristige Anlagemöglichkeit auf den Finanzmärkten finden und irgendwann auf die Gütermärkte fließen. Weitere Modelle für Investitionen in Sachwerte würden noch erfunden werden. Bei ersten Inflationsanzeichen würden die auf internationalen Märkten zirkulierenden Euros kurzfristig in den Euroraum zurückfließen und hier die Nachfrage weiter verstärken. Eine Kettenreaktion würde beginnen. Irgendwann würden auch die einfachen Leute ihr Geld schneller ausgeben, bevor die Preise weiter steigen. Sie werden aber immer langsamer sein als die Spekulanten, und die Sparer hätten ihr Geld sowieso verloren.
Ein neuer Theorieansatz leugnet die Erfahrungen der letzten Jahrhunderte und Jahrtausende und meint, der Staat solle nach Belieben neues Geld ausgeben. Sie kann sich auf die Beobachtung stützen, dass die USA nach der Aufgabe der Golddeckung für den Dollar [15] zwar einen Absturz des Dollar-Kurses, aber keine Hyperinflation erlebten. Mit der Einführung des Euro und der Schaffung eines großen Verbreitungsgebietes der Währung konnte anscheinend auch Europa die Geldmenge extrem ausweiten, ohne dass es bisher zu einer starken Inflation kam. Daraus leiten die Vertreter dieser Richtung ab, dass die Jahrtausende alten Naturgesetze der Ökonomie wie von Zauberhand aufgehoben wurden. Weil das aber schon aus logischen Gründen nicht der Fall sein kann, muss nach anderen Erklärungen für die Beobachtungen gesucht werden.
Es ist zunächst festzuhalten, dass es durchaus Währungen mit hohen Inflationsraten, und auch Hyperinflationen gibt. Die Ausnahmen scheinen nur für die Weltreservewährungen US-Dollar und Euro zu gelten. Eine Inflation in Euroland oder den USA braucht dann länger als in 1923, weil die Geldmenge auf der ganzen Welt verbreitet ist. Kleinere Inflationen wie in den 70er Jahren, die z.B. von gestiegenen Energiekosten ausgelöst werden, können sich in Zeiten der Globalisierung nicht so schnell auswirken, denn die Wirtschaft könnte die Kostensteigerung nur dann auf die Preise abwälzen, wenn die ganze Welt betroffen wäre und keine Importeure mit billigerer Ware bereitstünden.
Die alte Erkenntnis, wer Geld druckt, verursacht eine Inflation, gilt noch immer. Die Masse des international vagabundierenden Kapitals kann sich wie eine Lawine in Richtung Europa oder USA in Bewegung setzen, wenn wie nach dem 1. Weltkrieg ein Vertrauensverlust hinzukommt. Der könnte z.B. eintreten, wenn die Corona-Politik mit ihrer einseitigen Orientierung an Impfungen nicht den versprochenen Erfolg hätte. Bis Mitte März 2021 konnte noch kein stärkerer Rückgang der Zahlen bei geimpften Personengruppen gegenüber dem allgemeinen Rückgang abgelesen werden.
Die Inflation kann nur dann verhindert werden, wenn das im Ausland befindliche Geld im Ausland bleibt. Die EZB muss die Ausweitung der Geldmenge also beenden und die Kapitalmärkte beruhigen. Dann könnten aber die Kosten des Lockdowns nicht mehr von der EZB finanziert werden.
Der Modern Monetary Theory ist entgegenzuhalten, dass sie im Ergebnis einen extrem imperialistischen Ansatz vertritt. Die Globalisierung führt dazu, dass die in alle Welt verteilten Euros und US-Dollars in anderen Kaufkraft und damit die Nachfrage erhöhen, und dass die dortigen Notenbanken diesen Teil der Geldmenge nicht steuern können. Im Ergebnis exportieren die USA und die EU ihre Inflation in andere Länder. Die Schäden, die diese Geldpolitik in anderen Ländern anrichtet, kümmert die europäischen und amerikanischen Politiker aber wenig. Hier sind aber langfristige politische Probleme wahrscheinlich, wenn Pläne erkennbar werden, die Kosten der Corona-Krise weginflationieren zu wollen.
Die früheren Aussagen von Zeitzeugen, dass sie damals alles Geld, das sie in die Finger bekommen hätten, sofort wieder ausgaben, weil es schon am nächsten Tag erheblich weniger wert war, begründet die Vermutung einer sehr hohen Umlaufgeschwindigkeit. Wollte man aus den Daten von 1923 die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes berechnen, müsste man die Formel
Y · P = M · U in U = Y · P : M
umformen und die Größen Y, P und M müssten vorliegen.
Das Statistisches Reichsamt hat mit dem Sonderheft „Zahlen zur Geldentwertung“ der Zeitschrift „Wirtschaft und Statistik“ von 1925 eine gute Datenbasis für das Preisniveau (P) und die Geldmenge (M) geschaffen. Es fehlen allerdings die Angaben zur Wirtschaftsleistung. Auch die statistischen Jahrbücher dieser Zeit hatten die Darstellung des Volkseinkommens und die Berechnung eines Bruttoinlandsprodukts nicht vorgesehen.
Allerdings zitiert die Bundeszentrale für Politische Bildung folgende Grafik:
Abb. 3: Wirtschaftswachstum 1850 – 2011
Quelle: Rainer Metz, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, in: Thomas Rahlf (Hg.), Deutschland in Daten. Zeitreihen zur Historischen Statistik, Bonn 2015, S. 191, zitiert nach: https://www.bpb.de/nachschlagen/zahlen-und-fakten/deutschland-in-daten/221081/bip
Danach wäre das BIP in 1923 um 13 % zurückgegangen; dieser Rückgang erscheint sehr niedrig. Das Statistische Jahrbuch 1926[16] berichtete zum Verbrauch von Steinkohle folgende Daten:
Gewinnung |
Einfuhr |
Ausfuhr |
Verbrauch |
|
1913 |
190.109.440 |
10.540.069 |
34.598.408 |
166.051.101 |
1917 |
167.747.171 |
505.521 |
15.230.029 |
153.022.663 |
1920 |
131.355.964 |
362.937 |
16.004.138 |
115.714.763 |
1922 |
130.002.537 |
12.598.397 |
17.676.829 |
124.924.105 |
1923 |
62.316.134 |
25.351.604 |
7.745.888 |
79.921.850 |
1924 |
118.828.624 |
13.202.087 |
15.760.090 |
116.270.621 |
Für Eisenerze wurden folgende Zahlen[17] berichtet:
Gewinnung |
Einfuhr |
Ausfuhr |
Verbrauch |
|
1913 |
34.983.753 |
14.024.318 |
2.613.158 |
46.394.913 |
1917 |
25.018.029 |
9.004.162 |
27.905 |
33.994.286 |
1920 |
5.270.837 |
5.915.421 |
75.500 |
11.110.758 |
1922 |
5.059.706 |
11.013.733 |
173.455 |
15.899.984 |
1923 |
3.697.430 |
4.598.597 |
254.850 |
8.041.177 |
1924 |
3.781.524 |
8.880.019 |
250.000 |
12.411.543 |
(Ein und Ausfuhr wurden für 1923 und 1924 geschätzt)
Der Einbruch von 36 % bzw. 50 % bei den Rohstoffen der Stahlindustrie, deren Produkte Vorleistungen für andere Industrien darstellen, lassen einen stärkeren Rückgang vermuten. Beim privaten Konsum ging der Verbrauch von Fleisch um 21,8 % gegenüber 1922 zurück, was bereits 40,3 % unter der Menge von 1913 lag[18]. Das deutet auf einen extremen Einbruch beim privaten Konsum hin.
Universität von Groningen in den Niederlanden bietet mit dem Projekt „Historical National Accounts“ vergleichende historische Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen mit Informationen zum Bruttoinlandsprodukt, einschließlich einer Branchenaufschlüsselung, für das 19. und 20. Jahrhundert an. Dieser Datensatz ist eine Ergänzung zu Angus Maddisons Schätzungen des weltweiten BIP. Es gibt den Nutzern BIP-Schätzungen zu aktuellen sowie konstanten Preisen und präsentiert detailliertere Schätzungen auf Branchenebene. Mit diesen Daten können Forscher den Prozess des Wirtschaftswachstums und des Strukturwandels genauer analysieren. Der Aufbau der Datenbank wurde durch Zuschüsse der niederländischen Organisation für wissenschaftliche Forschung (NWO) und der Europäischen Wissenschaftsstiftung (ESF) unterstützt. Für Deutschland werden Daten von 1850 bis 1959 angeboten; für die Jahre 1914 bis 1924 und 1939 bis 1949 liegen aber keine Daten vor. [19] Auch das Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft hat keine Zahlen für den Zeitraum von 1914 bis 1924.[20] Deshalb und wegen der Indizien aus den statistischen Daten wird unterstellt, dass die Daten von Metz nicht belastbar sind.
Würde man bei Anwendung der Formel „Y · P = M · U“ eine gleichbleibende Wirtschaftsleistung (Y) und eine gleichbleibende Umlaufgeschwindigkeit (U) unterstellen, dann müsste sich die Änderung des Preisniveaus ausschließlich aus der Änderung der Geldmenge ergeben. Benutzt man die Daten von 1923, um diese beiden Größen ins Verhältnis zu setzen, dann bekommt man folgenden Verlauf als Index, wobei der Februar 1920 = 1 angenommen wurde. Würde die Wirtschaftsleistung in dieser Zeit konstant bleiben, dann hätte dieser Index die Entwicklung der Umlaufgeschwindigkeit auf Basis Februar 1920 dargestellt.
Abb. 4: Änderung Preise : Änderung Geldmenge von März 1920 bis Dezember 1923
Quelle: Berechnung im Anhang aus Statistisches Reichsamt (Hrsg.),
Wirtschaft und Statistik; Sonderheft: Zahlen zur Geldentwertung, Berlin 1925
Der Zeitraum bis zum Januar 1922 war nicht frei von jeder Schwankung. Um sie sichtbar zu machen, wurde die Tabelle in die Zeiträume bis zum Mai 1922 und danach geteilt.
Die Abb. 5 zeigt eher schwache Schwankungen, und erst ab Januar 1922 kam es zu einem erkennbar höheren Anstieg der Preissteigerungsraten gegenüber der Erhöhung der Geldmenge. Die könnte von einer gesunkenen Wirtschaftsleistung, oder von einer erhöhten Umlaufgeschwindigkeit verursacht worden sein. Gegen ein rückläufiges Bruttoinlandsprodukt spricht der deutlich gestiegene Verbrauch von Steinkohle und Eisenerz; und auch die Abb. 3 zeigt ein Wirtschaftswachstum von ca. 5 %. Die plausiblere Erklärung dürfte sein, dass wegen der deutlichen Inflationsraten die Sparneigung der Bürger abgenommen hat und sich dadurch die Umlaufgeschwindigkeit der Geldmenge erhöhte.
Abb. 5: Änderung Preise : Änderung Geldmenge von März 1920 bis Mai 1922
Quelle: Berechnung im Anhang aus Statistisches Reichsamt (Hrsg.),
Wirtschaft und Statistik; Sonderheft: Zahlen zur Geldentwertung, Berlin 1925
Für diesen Zeitraum sind auch die Inflationsraten und die Veränderungsraten der Geldmenge noch grafisch darstellbar.
Abb. 6: Änderung Preise und Geldmenge von März 1920 bis Mai 1922
Quelle: Berechnung im Anhang aus Statistisches Reichsamt (Hrsg.),
Wirtschaft und Statistik; Sonderheft: Zahlen zur Geldentwertung, Berlin 1925
Anfang 1920 zeigt sich eine sinkende (monatliche!) Inflationsrate nach einem geringeren Anstieg der Geldmenge. Nachdem sich der Abwärtstrend bei der Geldmenge im Sommer nicht fortsetzte, zogen im Herbst auch die Preise wieder an. Der Anstieg der Inflationsrate im Herbst könnte über die Umlaufgeschwindigkeit mit politischen Unsicherheiten nach dem Mord an Finanzminister Matthias Erzberger am 26.08.21 zusammenhängen. Ab 1922 nahmen die Steigerungsraten der Geldmenge wieder stark zu
Die Fragestellung dieses Teils der Ausarbeitung ist die Auswirkung der Umlaufgeschwindigkeit der Geldmenge auf die Inflationsrate am Beispiel der Inflation von 1923. Wenn vor 100 Jahren der totale Vertrauensverlust in die Mark und nicht nur die massive Steigerung der Geldmenge die verheerende Hyperinflation ab August 1923 ausgelöst hat, dann könnte im Jahr 2021 auch ein Vertrauensverlust in den Euro eine ähnliche Wirkung haben. Die folgende Abb. 7 zeigt ab Oktober 1923 eine extreme Erhöhung der Relation aus der Veränderung der Preise zur Erhöhung der Geldmenge.
Abb. 7: Änderung Preise : Änderung Geldmenge von Mai 1922 bis Dezember 1923
Quelle: Berechnung im Anhang aus Statistisches Reichsamt (Hrsg.),
Wirtschaft und Statistik; Sonderheft: Zahlen zur Geldentwertung, Berlin 1925
Das müsste dann bedeuten, dass die extremen Preissteigerungen im August und September (Erhöhung der Lebenshaltungskosten von 37.651 Mark im Juli auf 15 Mio. Mark im September) auf die massive Erhöhung der nominalen Geldmenge zurückgeführt werden kann, während die nachfolgende Steigerung von 15 Mio. im September auf 1.247.000 Mio. Mark im Dezember ihre Hauptursache in der erhöhten Umlaufgeschwindigkeit haben dürfte.
Die Tabelle zu den Lebenshaltungskosten in Goldmark in Preisen von 1913 im Anhang 1 zeigt eine Deflation neben der Hyperinflation. Die Kosten der Wohnung sanken bis Oktober 1923 um 99 %, während die Kosten für Bekleidung nach einem zwischenzeitigen Absturz wieder 102 % von 1913 erreichten.
Wenn man die Entwicklung der Reallöhne ab November 1922 (frühere Daten sind nicht angegeben) mit den realen Lebenshaltungskosten vergleicht, fällt ein fast ähnlicher Verlauf auf, der mit der Abb. 8 dargestellt wird. Ab Juli änderten sich die Löhne um einen Monat zeitversetzt. Mit der Einführung der Rentenmark am 15.11.1923 und Auslaufen der Inflation im Dezember endete auch der Gleichlauf.
Hieraus kann geschlossen werden, dass der Verlauf der realen Lebenshaltungskosten ein geeigneter Indikator für die Wirtschaftsleistung sein könnte. Mit dieser Unterstellung wird für den Februar 1920 eine Umlaufgeschwindigkeit von 1 angenommen und damit die Wirtschaftsleistung (Y) nach der Formel „Y = M · U : P“ hochgerechnet. Anschließend wird diese Zahl mit dem sich aus den realen Lebenshaltungskosten ergebenden Multiplikator als Y fortgeschrieben.
Abb. 8: reale Preise und Löhne von 1922 bis Oktober 1923
reale LHK |
Reallöhne |
|||
Nov. 22 |
-10,5% |
-6,6% |
Quelle: |
|
Dez. 22 |
44,1% |
21,1% |
Statistisches Reichsamt (Hrsg.), |
|
Jan. 23 |
-30,6% |
-20,9% |
Wirtschaft und Statistik; Sonderheft: |
|
Feb. 23 |
52,9% |
29,7% |
Zahlen zur Geldentwertung, Berlin 1925 |
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Mrz. 23 |
40,4% |
24,0% |
errechnet aus: |
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Apr. 23 |
-11,0% |
-5,9% |
reale Lebenshaltungskosten auf S. 33 und |
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Mai. 23 |
-33,8% |
-12,2% |
Reallöhne auf S. 42. |
|
Jun. 23 |
-11,6% |
-0,1% |
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Jul. 23 |
52,6% |
-26,2% |
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Aug. 23 |
19,0% |
39,6% |
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Sep. 23 |
20,3% |
-9,2% |
||
Okt. 23 |
-4,8% |
-16,2% |
Mit den statistischen Angaben für P und M und mit der fortgeschriebenen Hochrechnung für Y kann eine Berechnung der Umlaufgeschwindigkeit (U) als fundierte Schätzung vorgenommen werden. Die Ergebnisse zeigen die Abb. 9 bis 11 auf den folgenden Seiten als Weiterentwicklung von Abb. 4, 5 und 7. Diese Ergebnisse bestätigen die Vermutung, dass ab dem Sommer 1923 die erhöhte Umlaufgeschwindigkeit der Geldmenge die wesentliche Ursache für die explosionsartige Geldentwertung war.
Es sollte daran erinnert werden, dass die Geldmenge während der Hyperinflation preisbereinigt in Goldmark auf Basis von 1913 sogar gesunken ist. Das wird in Abb. 12 gezeigt. Die Datenbasis hat die Umrechnung in Goldmark mit einem Großhandelspreisindex und einem Dollar-Index vorgenommen. Beide Berechnungen werden dargestellt.
Abb. 9: Abb. 4 + Umlaufgeschwindigkeit von März 1920 bis Oktober 1923
Quelle: Berechnung im Anhang aus Statistisches Reichsamt (Hrsg.),
Wirtschaft und Statistik; Sonderheft: Zahlen zur Geldentwertung, Berlin 1925
Abb. 10: Abb. 5 + Umlaufgeschwindigkeit von März 1920 bis Mai 1922
Quelle: Berechnung im Anhang aus Statistisches Reichsamt (Hrsg.),
Wirtschaft und Statistik; Sonderheft: Zahlen zur Geldentwertung, Berlin 1925
Abb. 11: Abb. 7 + Umlaufgeschwindigkeit von Mai 1922 bis Dezember 1923
Quelle: Berechnung im Anhang aus Statistisches Reichsamt (Hrsg.),
Wirtschaft und Statistik; Sonderheft: Zahlen zur Geldentwertung, Berlin 1925
Abb. 12: preisbereinigte Geldmenge
Quelle: Berechnung aus Statistisches Reichsamt (Hrsg.), Wirtschaft und
Statistik; Sonderheft: Zahlen zur Geldentwertung, Berlin 1925, S. 45
Weil sich mit dem Lockdown ab Frühling 2020 die Umlaufgeschwindigkeit der Geldmenge erheblich verlangsamte, die Geldmenge ausgeweitet wurde und die Wirtschaftsleistung gleichzeitig einbrach, gibt die Erkenntnis aus den Zahlen von 1923 Anlass zur Sorge. Die aktuelle Geldmenge M3 hätte das Potential für eine extreme Steigerung der Ausgaben innerhalb vom 3 Monaten. Von Juni auf Juli 1923 stieg die Umlaufgeschwindigkeit „nur“ von 2,4 auf 7,1! Schon ein Nachholeffekt beim Konsum nach dem Ende des Lockdowns mit einer Erhöhung von 0,7 auf 1,4 wäre nicht unrealistisch – schon ohne Vertrauensverlust in die Währung!
Die Ausweitung der Geldmenge wird von Hans-Werner Sinn in der Weihnachtsvorlesung an der Kerngeldmenge M0 dargestellt.
Abb. 13: Zentralbankgeldmenge im Euroraum (M0) [21]
Der Verbraucherpreisindex (2015 = 100) lag 2008 bei 92,2 und 2020 bei 105,8. [22] Auf Basis der Preise von 2015 betrug die Geldmenge M0 also 965 Mrd. € im Juli 2008 und 4.348 Mrd. € im November 2020, also 450 % gegenüber 8,7 % vom Okt. 1923 im Verhältnis zum Okt. 1921.
Hans-Werner Sinn stellt fest, dass sich die Wirtschaft wegen der niedrigen Zinsen in einer Liquiditätsfalle befindet. Die definiert Gabers Wirtschaftslexikon wie folgt: „Bereich einer unendlichen Zinselastizität der Geldnachfrage gemäß der Liquiditätspräferenztheorie von Keynes. Kein Wirtschaftssubjekt erwartet in der Liquiditätsfalle bei dem herrschenden niedrigen Zinssatz eine positive Rendite auf Wertpapierhaltung. Wer bei diesem Zinssatz Wertpapiere hat, kann sie nicht ohne Kursverluste verkaufen; wer Geld hält kauft aus Angst vor Kapitalverlusten keine Wertpapiere. Kauft die Zentralbank Wertpapiere im Rahmen einer expansiven Offenmarktpolitik erhält sie zum herrschenden Zinssatz/Kurs jede gewünschte Menge. Die Wirtschaftssubjekte halten das zusätzliche Zentralbankgeld (es fällt in die Liquiditätsfalle) in ihrem Vermögen; sie strukturieren ihre Vermögenshaltung dann soweit wie möglich zugunsten der Geldhaltung (vollkommene Liquiditätspräferenz) um. Die Geldmengenexpansion führt zu keiner Erhöhung der gesamtwirtschaftlichen Aktivität (Investition etc.).“[23] Hans-Werner Sinn erklärt die Situation mit folgender Grafik:
Abb. 14: Der Geldkreislauf [24]
Der Kreislauf aus Volkseinkommen und Konsum erweitert sich um Steuern und Staatsausgaben und um den Finanzsektor über den die private Ersparnis und die Finanzierung von Investitionen (Es fehlt in der Grafik die Erklärung für die Größe I = Investitionen). In der Liquiditätsfalle ist dieser Finanzsektor aber nicht ausgeglichen; hier wird Geld wegen der schlechten Erträge bei Niedrigzinsen gehortet. Auch eine Ausweitung der Geldmenge fließt dann nicht in die Realwirtschaft, sondere in die sog. Horte, die nicht mit den Einrichtungen zur Betreuung von Kleinkindern verwechselt werden dürfen. Es kommt nicht zu einer Inflation.
Wenn aber die Nachfrage steigt, fließt das Geld aus den Horten in die Realwirtschaft. Weil sich hier große Geldmengen angehäuft haben, würde dann ein starker Inflationsschub ausgelöst. Die Wirkung könnte man auch als Ketchup-Flaschen-Effekt bezeichnen – erst versucht man mit Kraft, etwas herauszubekommen, und irgendwann kommt alles auf einmal!
Sinn meint: „Das Problem des vielen Geldes ist nicht … , dass es ursächlich Inflation erzeugt, sondern ein anderes: Wenn es, aus welchen Gründen auch immer, zu einer Inflation kommt – vielleicht weil sich nach der Überwindung der Pandemie neuer Optimismus verbreitet –, kann die EZB sie durch eine Rückführung der Geldmenge nicht mehr zügeln.“[25] Diese anderen Gründe führen zu einer Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit. Ist sie seit langem gesunken, wäre diese Erhöhung nur eine Normalisierung, und sehr wahrscheinlich.
Ein wichtiger Unterschied zu der Zeit von vor 100 Jahren ist, dass die Papiermark eine reine Binnenwährung war, die im Ausland niemand akzeptiert hat, und der Euro heute eine international geschätzte Währung ist. Wer sich in Russland oder der Ukraine eine Wohnung oder ein höherwertiges Auto kaufen will, kann sie nicht mit Rubel oder Griwna (russische Aussprache, ukrainisch Hrivna – Ukrainisch wird im Alltag aber selten gesprochen) bezahlen, sondern nur mit USD oder EUR. Auch Ersparnisse werden gern in diese Währungen umgetauscht, weil die Bürger nicht auf die Beständigkeit ihrer Landeswährung vertrauen. Weitere Beispiele ließen sich anfügen. Ein beträchtlicher Teil der inländischen Geldmenge fließt also ins Ausland ab und wird von der EZB ersetzt. Im Ausland erhöht sie die auf den Gütermärkten zirkulierende Geldmenge, und damit auch die Inflationsrate. Diese Geldmenge verschwindet aus der Statistik der EZB, aber nicht vom Erdboden. Das Geld ist nicht hier, aber es ist noch da und es kann jederzeit ins Währungsgebiet zurückfließen.
Diese Internationalisierung der Geldmenge führt zu einem Export von Inflation in Länder wirtschaftlichem Potential, aber mit weniger Vertrauen in ihre Währungen. In der Vergangenheit ist es der EZB und den USA gelungen, die europäische bzw. nordamerikanische Inflation auf Ländern wie Russland, der Ukraine, Mexiko, Brasilien, Südafrika oder Indien abzuwälzen. Es stellt sich nur die Frage, wie lange das funktionieren kann. Die Abb. 12 zeigt eine plötzliche Erhöhung der preisbereinigten Geldmenge M0 (in Goldmark nach Großhandelspreisindex) Anfang 1918 die dann durch die Inflation wieder abgeschmolzen ist. Der Reichsbank gelangt es danach nicht, diesen Inflationsverlust wieder nachzudrucken. Die Abb. 13 zeigt eine plötzliche Erhöhung der Euro-Geldmenge M0 um 50 % in 2020 und eine langsame Vervierfachung zwischen 2008 und 2020, ohne dass dadurch eine Inflation einsetzte. Auch diese Bäume wachsen aber nicht in den Himmel.
In der Enquete-Kommission „Corona-Pandemie“ sagte der Verfasser am 30.12.2020: „Die internationale Währung ist weder der Euro, noch der Dollar, es ist das Vertrauen. Auch die Aktie von Wirecard hatte einen Wert, solange die Börse dem Unternehmen vertraut hat. Und wenn das Vertrauen in eine noch so große Währung verloren gehen würde, dann wäre der Absturz der gleiche wie bei Wirecard.“[26] Wenn die Geld- und Kapitalmärkte zu der Überzeugung kommen, dass sich die Politiker der Eurozone ihrer Schulden durch Inflation entledigen wollen, wird dieses Vertrauen verlorengehen.
Der Verfasser erklärt die Lage nicht aus der Keynesianischen Wirtschaftstheorie, sondern der Perspektive globalisierter Kapitalmärkte. Akteure auf diesen Märkten lassen ihr Geld nicht herumliegen. Wenn sie Bankguthaben oder Bargeldvorräte unterhalten, dann um auf diesen Märkten ihre Bonität nachzuweisen. Die Transaktionen selbst können dann auf Verrechnungskonten verbucht werden, ohne Geld zu überweisen oder gar Geldscheine zu transportieren. Nur Abrechnungsspitzen werden gelegentlich ausgeglichen. Auf diesen Märkten ist ein Vielfaches des weltweiten Bruttoinlandsprodukts unterwegs. Genaue Schätzungen sind schwierig und dies wäre ein eigenes Thema.
Bonität bedeutet nicht, Geld zu haben. Sie bedeutet, dass die Anderen glauben, man habe Geld! Die Wirecard AG hatte eine gute Bonität, solange die Märkte geglaubt haben, dass sie 2 Mrd. € auf Treuhandkonten auf den Philippinen hatte. Würden die Märkte das Vertrauen in die Stabilität des Euro verlieren, würden die Akteure auf den Geld- und Kapitalmärkten ihr Geld zügig in andere Währungen umtauschen. Das könnte in einem sehr kurzen Zeitraum stattfinden, und im Anschluss würden Massen an umgetauschten Euros nach Europa zurückfließen. Ihre Käufer würden versuchen, sie schnell hier in Sachwerte anzulegen, und damit für eine sehr schnelle Erhöhung der Umlaufgeschwindigkeit sorgen. Die Spekulanten hätten ihre Schäfchen ins Trockene gebracht, und die kleinen Sparer wären von dieser Entwicklung überrascht. Trotzdem würden sie aber reagieren und ihre Ersparnisse ebenfalls auslösen. Es ist anzunehmen, dass institutionelle Anleger für diesen Fall ihre Exit-Pläne schon in den Schubladen haben.
In der Enquete-Kommission „Corona-Pandemie“ beendete der Verfasser seinen Vortrag vom 30.12.2020 mit den Worten: „Wir sollten uns nicht von den kurzfristigen Einschätzungen blenden lassen. Kurzfristig gibt es keine akute Inflationsgefahr. Die erhöhte Geldmenge und die rückläufige Wirtschaftsleistung werden durch die geringere Umschlaghäufigkeit der Geldmenge kompensiert. Aber mittelfristig gibt es mindestens eine latente Gefahr, ähnlich wie bei einer Lawine in den Bergen. Sie kann sich aufbauen und manchmal schon aus geringem Anlass abgehen.“ [27]
Die aktuellen Sorgen sind bei den politischen Entscheidungen angemessen zu berücksichtigen. Wenn sich die preisbereinigte Geldmenge Anfang 1918 nur verdoppelte, und die Geldmenge M0 sich beim Euro seit 2008 schon vervierfacht hat, dann kann das nur bedeuten, dass aktuell die internationalen Geld- und Kapitalmärkte die Erhöhungen der Geldmenge aufgesaugt haben. Dann muss aber dafür gesorgt werden, dass diese Geldmenge nicht spontan zurückfließt. Das könnte aber der Fall sein, wenn der Export der europäischen Inflation in andere Länder übertrieben wird. Wir sitzen auf einem Pulverfass, und die Politik sollte nicht mit dem Feuer spielen.
Es soll an dieser Stelle weder die Bevölkerung verunsichert, noch eine Inflation herbeigeredet werden. Man muss aber daran erinnern, dass die Geldpolitik das Vertrauen der internationalen Geld- und Kapitalmärkte in den Euro nicht zu sehr strapazieren sollte. Schon die starke Ausweitung der Geldmenge in den letzten 13 Jahren seit der Lehman-Pleite sollte zur Vorsicht mahnen. Die Märkte müssen darauf vertrauen, dass die enorme zusätzliche Staatsverschuldung auch wirklich zurückgezahlt wird, und sich der Staat ihrer nicht mit einer Inflationspolitik oder einem Staatsbankrott entledigt. Begriffe wie Bazooka und Wumms sind zur Vertrauensbildung nicht hilfreich. Das Vertrauen muss sich zudem auch alle großen Euro-Länder erstrecken, also auch auf Frankreich, Italien und Spanien. Würde selbst Deutschland Misstrauen erzeugen, könnten die anderen Länder das nicht kompensieren, auch wenn sie es wollten.
Es wäre eine vertrauensbildende Maßnahme, wenn die Regierung mindestens einen Vorschlag entwickeln, würde, mit welchen Steuererhöhungen und Ausgabenkürzungen in welchem Zeitraum die Rückzahlung organisiert werden soll. Natürlich würde ein solcher Plan sehr kontrovers diskutiert, besonders im Wahlkampf. Er würde aber den politischen Willen zu Rückzahlung erkennen lassen und damit die Märkte beruhigen. Der Versuch, diese Diskussionen auf nach der Wahl zu verschieben, könnte die Märkte dagegen nervös machen.
Man sollte der Politik dringend davon abraten, die Nervenstärke der Akteure auf den internationalen Finanzmärkten auszutesten. Ein solches Experiment könnte sehr teuer werden.
Die Corona-Politik der Bundesregierung erinnert an ein Fass ohne Boden. Befristet angelegte Maßnahmen werden ständig verlängert, ohne Perspektive auf ein Ende. Auch die Asiatische Grippe und die Hongkong-Grippe kamen ursprünglich aus China. Obwohl Maos Reich abgeschottet war, fanden die Viren den Weg in die Welt und kein Eiserner Vorhang konnte sie aufhalten. Unter den heutigen Bedingungen der Globalisierung können Grenzkontrollen und Kontaktsperren weniger Erfolg haben als einst Stacheldrähte und Minenfelder.
In Deutschland sollte man wissen, dass totale Kriege mit ihren Durchhalteparolen und den ständigen Versprechen vom Endsieg mit totalen Niederlagen und totaler Zerstörung enden. Ein totaler Lockdown erfordert zudem ein totalitäres System. Die Politik muss endlich erkennen, dass sie sich auf einem Irrweg befindet – bevor der wirtschaftliche Totalschaden eintritt!
[1] Angaben in Anhang 9 nach Daten des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung, Berlin 2021, https://www.bundesregierung.de/breg-de/bundesregierung/bundeskabinett
[2] H. W. Sinn, Corona und die wundersame Geldvermehrung in Europa, München 2020, Aussage zwischen 1:08:30 bis 1:09:25: „Ich hoffe, Sie interpretieren das nicht falsch. Das Potential für Preissteigerungen, bis es dann irgendwelche Geldknappheit gibt, das können wir dann schon – glaube ich – ausrechnen. Und zwar ist das durch das Verhältnis zwischen Zentralbankgeldmenge und Sozialprodukt gegeben. Und das ist so stark gestiegen, dass wenn dieser so berechnete Geldüberhang nun inflationär abgebaut würde, dass das eine Entwertung von 84 % bedeuten würde. Aber bitte nur würde, Konjunktiv, Gefahr, mit welcher Wahrscheinlichkeit auch immer, und nicht bitte als sicheres Ereignis. Schon gar nicht sofort! Wir kriegen ja jetzt keine Inflation, im nächsten Jahr, im übernächsten Jahr. Sondern das sind, wenn dann Prozesse, die ziehen sich über längere Zeiträume hin. Nach 10 Jahren wollten wir uns mal wiedersehen.“ Video abrufbar unter https://www.ifo.de/vortrag/2020/ weihnachtsvorlesung/corona-und-geldvermehrung oder https://www.youtube.com/watch?v=L-dCADYr2AM
[3] W. Müller, Schriftliche Antwort auf zu den Leitfragen der Fraktionen für die Enquete-Kommission 17/2 „Corona-Pandemie“ des Landtags von Rheinland-Pfalz, S. 9, Mainz 2020, https://dokumente.landtag.rlp.de/ landtag/vorlagen/2-35-17.pdf sowie https://www.prof-mueller.net/corona/parlament/
[4] T. Galler, Inflationszenario nac--h Corona-Krise nicht auszuschließen, https://www.goingpublic.de/going-public-und-being-public/inflation-nach-corona-krise-nicht-auszuschliessen/
[5] https://www.zerohedge.com/markets/bofa-hints-weimar-20-could-be-coming
https://www.nationandstate.com/2021/02/15/bofa-hints-that-weimar-2-0-could-be-coming/
https://dawsoncountyjournal.com/blog/2021/02/15/bofa-hints-that-weimar-2-0-could-be-coming/
https://rielpolitik.com/2021/02/16/bofa-hints-that-weimar-2-0-could-be-coming/
https://libertarianhub.com/2021/02/15/bofa-hints-that-weimar-2-0-could-be-coming/
https://marketfud.com/bofa-hints-that-weimar-2-0-could-be-coming/
[6]
T. Durden, BofA Hints That Weimar 2.0 Could Be Coming, https://www.zerohedge.com/markets/bofa-hints-weimar-20-could-be- coming
[7] Michael Hartnett, zitiert nach T. Durden, BofA Hints That Weimar 2.0 Could Be Coming, https://www.zerohedge.com/markets/bofa-hints-weimar-20-could-be-coming
[8] Henry Ford, zitiert nach https://www.gutzitiert.de/zitat_autor_henry_ford_thema_reichtum_zitat_2716.html
[9] Karl Marx, Das Kapital, 4. Aufl., Hamburg 1890, zitiert nach: Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED, Marx-Engels-Werke Bd. 23, Berlin/DDR 1962, S. 84 – Die Verwendung dieser Quelle belegt vermutlich die Regierungsmeinung, Lockdown-Kritiker seien alle Rechtsradikale oder Reichsbürger
[10] Peter Huber, Die erste Inflation der Weltgeschichte, https://www.diepresse.com/641144/die-erste-inflation-der-weltgeschichte
[11] Peter Huber, Die erste Inflation der Weltgeschichte, https://www.diepresse.com/641144/die-erste-inflation-der-weltgeschichte
[12] H. W. Sinn, Corona und die wundersame Geldvermehrung in Europa, München 2020, Video abrufbar unter https://www.ifo.de/vortrag/2020/weihnachtsvorlesung/corona-und-geldvermehrung oder https:// www.youtube.com/watch?v=L-dCADYr2AM
[13] vgl. z. B. Massachusetts Institute of Technology, Quantity Theory of Money, https://web.mit.edu/course/15/15.012cd/attach/Rec-9Feb01.pdf
[14] siehe Anhang 9
[15] Holger Zschäpitz, Vor 40 Jahren begann die Ära des Gelddruckens, veröffentlicht am 15.08.2011 auf https://www.welt.de/finanzen/article13546275/Vor-40-Jahren-begann-die-Aera-des-Gelddruckens.html
[16] Statistisches Reichsamt (Hrsg.), Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 45. Jahrgang, Berlin 1926, S. 321, https://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PID=PPN514401303_1926%7Clog21
[17] Statistisches Reichsamt (Hrsg.), Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 45. Jahrgang, Berlin 1926, S. 321, https://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PID=PPN514401303_1926%7Clog21
[18] Statistisches Reichsamt (Hrsg.), Statistisches Jahrbuch für das Deutsche Reich, 44. Jahrgang, Berlin 1925, S. 306, https://www.digizeitschriften.de/dms/img/?PID=PPN514401303_1924%7Clog22
[19] J.P. Smits, P.J. Woltjer and D. Ma (2009), 'A Dataset on Comparative Historical National Accounts, ca. 1870-1950: A Time-Series Perspective', Groningen Growth and Development Centre R, https://www.rug.nl/ ggdc/historicaldevelopment/na/
[20] Rahlf, Thomas (Ed.), Deutschland in Daten. Zeitreihen zur Historischen Statistik v. Leibniz-Informations-zentrum Wirtschaft, Bonn 2015, S. 189, https://www.bpb.de/system/files/dokument_pdf/4938_zb_dtindaten_gesamt.pdf
[21] H. W. Sinn, Corona und die wundersame Geldvermehrung in Europa, München 2020, Grafik bei 0:18:15: Video abrufbar unter https://www.ifo.de/vortrag/2020/weihnachtsvorlesung/corona-und-geldvermehrung oder https://www.youtube.com/watch?v=L-dCADYr2AM
[22] Statistisches Bundesamt, Verbraucherpreisindex für Deutschland, Jahre, https://www-genesis.destatis.de/ genesis/online?sequenz=tabelleErgebnis&selectionname=61111-0001&startjahr=1991#abreadcrumb
[23] Oliver Budzinski, Liquiditätsfalle, in: https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/liquiditaetsfalle-37835/version-261265
[24] H. W. Sinn, Corona und die wundersame Geldvermehrung in Europa, München 2020, Grafik bei 0:31:00: Video abrufbar unter https://www.ifo.de/vortrag/2020/weihnachtsvorlesung/corona-und-geldvermehrung oder https://www.youtube.com/watch?v=L-dCADYr2AM
[25] Hans-Werner Sinn, Gastkommentar „Homo oeconomicus“: Die EZB zerstört die Inflationsbremse, in Handelsblatt v. 30.12.2020, in https://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/homo_oeconomicus/ gastkommentar-homo-oeconomicus-die-ezb-zerstoert-die-inflationsbremse/26758068.html, zitiert nach https://www.hanswernersinn.de/de/ezb-zerstoert-die-inflationsbremse-hb-30122020
[26] Protokoll der Ausschusssitzung der Enquete-Kommission 17/2 „Corona-Pandemie“ des Landtags von Rheinland-Pfalz vom 30.10.2020 (https://dokumente.landtag.rlp.de/landtag/ausschuesse/ek2-5-17.pdf, Seite 32)
[27] Protokoll der Ausschusssitzung der Enquete-Kommission 17/2 „Corona-Pandemie“ des Landtags von Rheinland-Pfalz vom 30.10.2020 (https://dokumente.landtag.rlp.de/landtag/ausschuesse/ek2-5-17.pdf, Seite 33)